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Gegendarstellung zu den 12 Thesen der Bildzeitung über die „Reform der Kirche“

Die 12 Thesen der BILD-Zeitung werde ich hier nicht mehr veröffentlichen. Diese sind es ehrlich gesagt nicht wert, dass sie weiterverbreitet werden. Hier möchte ich einfach eine kleine Argumentationshilfe anbieten für alle, die sich gegen diesen Blödsinn wehren wollen.

 

 

 Zu 1) Wie überall gilt auch in der katholischen Kirche Opferschutz! Zahlreiche Opfer berichten über ihre Übergriffe nur, wenn sie sich sicher sein können, dass nichts an die Öffentlichkeit kommt! Dieses Vertrauen ist wichtig! Ebenso ist es aber auch wichtig, eventuelle „Täter“ vor falschen Anschuldigungen zu bewahren! Wir alle wissen sehr genau, wie schnell in diesem Bereich eine falsche Anschuldigung erhoben wurde/wird und ein ganzes Leben zerstören kann!

 

 

 

Zu 2) Wenn man sich mal nur die Maßnahmen der Deutschen Bischofskonferenz genauer anschauen würde, dann wüsste man, dass es mittlerweile ein sehr gutes Kontrollsystem gibt! Jede Diözese hat einen eigenen Missbrauchsbeauftragten, der die Fälle unabhängig prüft und bearbeitet.

 

 

 

Zu 3) Leider wurde in der Vergangenheit zu oft weggeschaut und zu oft im Namen der Barmherzigkeit schlimme Dinge toleriert. Aber, wie in der Gesellschaft so gilt auch in der Kirche, dass man verurteilte Täter resozialisieren soll!

 

 

 

Zu 4) Das ist der Gipfel der Dreistigkeit! Ja, wir haben Glaubensfreiheit und die gilt auch für die katholische Kirche! Das bedeutet, wie sie ihren Glauben ausformt ist alleine hier überlassen! Niemand wird dazu gezwungen katholisch zu sein! Was Bild fordert, ist z.B. in den reformierten Kirchen verwirklicht! Wer das möchte soll und kann in die evangelische Kirche gehen oder wohin auch immer. Desweitern frage ich mich, wieso in Glaubensfragen immer wieder ein Relativismus gefordert wird. Entweder es gibt einen Gott, der sich in Jesus Christus geoffenbart hat, oder eben nicht. Wer nicht an diese Offenbarung in der katholischen Kirche glaubt, dem steht es frei, diese Kirche zu verlassen! Wohin der Relativismus in Staat und Gesellschaft führt, sehen wir ja aktuell! Alles ist möglich und alles kann richtig sein, nichts muss wahr sein…. Der Demokratie tut ein Relativismus auch nicht gut! Man könnte diese Forderung nach der Abschaffung der Glaubenskongregation mit der Forderung nach Abschaffung des Bundesverfassungsgerichts vergleichen! Eigentlich wäre es doch angebracht, dass jeder Mensch nach seinen eigenen Regeln lebt und schaltet und waltet wie er will…? Ist ein Bundesverfassungsgericht als oberste Instanz der Auslegung der Verfassung heute nicht überflüssig…? Hier merkt man eigentlich, wie absurd diese Forderung der BILD-Zeitung ist!

 

 

 

Zu 6) Nur weil Frauen keine Priester werden können, bedeutet das nicht, dass sie nicht sprechen dürfen! Das ist so eine falsche Sichtweise! Wenn sich die Bild Zeitung nur ein wenig Mühe geben würde und nur einen kleinen Blick in die Kirchengeschichte wagen würde, dann wüsste sie, dass die größten Erneuerungen und positiven Einflüsse auf die Kirche von großen heiligen Frauen ausgegangen sind! Wenn man sich über Klerikalismus beschwert, dann sollte man endlich damit aufhören, sich immer wieder über Macht und Einfluss der Frauen Gedanken zu machen! Der Priester sollte eigentlich ein Hirte sein, also ein Diener und kein Machtinstrument! Maria, die Muttergottes, eine FRAU mit größtem Einfluss auf die Kirche (!), eine Hl. Birgitta, eine Hl. Elisabeth, eine Hl. Theresa, eine Hl. Mutter Teresa, usw.  haben das gezeigt! Durch Demut wird die Kirche erneuert. Diese Demut würde den Journalisten auch mal wieder guttun!

 

 

 

Zu 8) Ja, die Kirchensteuer gehört abgeschafft! Die Kirche ist keine Demokratie und wird es auch nicht werden! Und, auch die Demokratie ist keine Idealform! Aber nicht nur in der Demokratie gibt es den Streit um die beste Idee! Das praktiziert die Kirche schon lange! Auch hier wäre ein kurzer Blick in die Kirchengeschichte von Vorteil! Oder warum gab es im 13. Und 14. Jahrhundert die großen akademischen Debatten zwischen Dominikanern und Franziskanern, usw.!

 

Des Weiteren zeigen die reformierten Kirchen in der Schweiz, dass mit der Demokratie die Probleme auch nicht gelöst werden…

 

 

Zu 9) und 10) Genau das macht mir Hoffnung! Denn unserer Generation ist der Glauben wieder wichtig! Wir sind in der Kirche, weil wir sie lieben und nicht, weil wir irgendwelche machtpolitischen Interessen durchsetzen wollen! Wir entscheiden uns bewusst für die katholische Kirche, weil sie so ist, wie sie ist. Mit allen ihren Fehlern, aber auch mit allen ihren guten Dingen!

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